Dienstag, 31. Juli 2007

Chaos-Tag

Kurz gesagt war der Tag vom Anfang bis zum Ende ein einziges Chaos.
Dabei war ich ursprünglich voller guter Dinge aufgewacht. Zuerst funktionierte mal das Internet nicht (großer Minutspunkt). Der Ausgleich dafür war, dass der deutsche Praktikant heute nacht ankommen würde - wenn auch unbarmherzigerweise um 00:30 Uhr.
Der Vormittag zog sich mit kleineren Aufgaben so dahin - dann Stromausfall. Also mal wieder ein paar Minuten warten. Ich hatte bereits Riesenhunger aufs Mittagessen und freute mich schon auf Lasagne. Da nach einer Weile noch immer nix da war, ging ich auf Pause um in der Cafeteria (in der es natürlich auch keinen Strom gab), wo es keine Lasagne mehr gab und ich musste mich mit lauwarmen Spaghetti zufriedengeben. Gegen 14:00 Uhr wieder Strom. Wir hatten einen Workshop der AEEG (Association of Ethiopians Educated in Germany). Gerade als dieser starten sollte - wieder Stromausfall. So wurde die Veranstaltung im Halbdunkel im Ausstellungsraum abgehalten. Ich hatte auch Maria eingeladen, allerdings verzogen wir uns nach einer Stunde wieder. Aufgrund der zum Teil lange zurückliegenden Deutschlandaufenthalte wurde die Veranstaltung in Englisch gehalten. Oder das, was hier zum Teil als Englisch gilt. Ich hatte auch Maria eingeladen - doch nach einer Stunde traten wir kapitulierend den Rücktritt an: Mal abgesehen von der Ansprache des Deutschen Botschafters verstanden wir einfach so gut wie nichts. Die anderen Äthiopier im Übrigen anscheinend auch nicht - im Saal herrschte ständig Bewegung, bald hatte sich 1/3 (vorrübergehend) nach Draußen verflüchtigt.
Überaus nett war dann das anschließende Dinner. Der Vortragenden vom "Institute for Education Research" lud mich ein, mal vorbeizuschaun, gerade falls ich auch ein paar Unterlagen für mein Studium mitnehmen wolle. Das Essen des Buffets war super (vor allem mal wieder Fleisch und Fisch!) und in der Gesellschaft unseres Fahrers, Technikers und eines Journalisten wurde es bei Kuchen und Bier (welch eine Kombination!) eine lustige Unterhaltung. Über Bayern, Bier, die Praktikum und Arbeit, Deutsche in Äthiopien und Äthiopier in Deutschland,...
Strom gabs im Übrigen nach wie vor nicht.
Als ich gegen 21:00 Uhr heimfuhr, war zumindest dort wieder Strom. Es wurde ausgemacht, dass ich mitfahren sollte zum Flughafen. Das Flugzeug kam um 00:30 Uhr an, wir um 02:00 Uhr. Und als ich in der Ankunftshalle stand, wurde das Flugzeug der "Turkish Airlines" schon gar nicht mehr am Monitor angezeigt. Tatsächlich verfehlten wir uns gerade - er ging hinaus als ich hineinging. Irgendwann fanden wir uns dann doch wieder zusammen, fuhren zurück und nachdem ich ihm noch ein kurzes Addis-Briefing (und ein paar Birr-Scheine) gegeben hatte, kam ich um 3:30 doch noch zum Schlafen.

1 Kommentar:

gerlinde hat gesagt…

der arme ankömmling! wahrscheinlich war er genauso verloren und verzweifelt wie du damals! Auch eine männerseele kann einsam sein. bei dir war die verspätung "nur" eine dreiviertel stunde. ich dachte, aus schaden wird man klug.