Freitag, 27. Juli 2007

Lovely day

Mein alter Arbeitsplatz hatte mich wieder (nicht mehr das große Büro – aber nächste Woche werde ich es wieder besetzten!) und kaum setze ich mich, fing auch schon wieder der Hunger an, mich zu plagen und schon lugte ich wieder hinüber zu den Schoko-Donuts in der Cafeteria. Die Glasfront ermöglicht mir einen effektiven Rundumblick: In den Ausstellungsraum, auf die Klassenräume, am wichtigsten aber auf die Cafeteria und die Theke dort, wo ich meine zukünftigen Leckerbissen schon bereitliegen sehe.
Die Tür geht auf und eine der Sprachschülerinnen kommt zu mir: Es ist ein Mädchen aus der Gruppe, die ich damals (Asche auf mein Haupt) vom Fortfahren des Unterrichtes abgehalten habe. Sie haben es mir offensichtlich nicht übelgenommen. Nun folgt die Revanche: „We’re outside... If you like, you can come and join us!“ Die Buße kommt mir wie gerufen und ich lasse alles (das heißt nichts) liegen und stehen um mich auf ein Pläuschchen zu ihnen zu gesellen. Kiya möchte mit mir in die Cafeteria gehen, ich prüfe mal schnell nach, ob meine Chefin was für mich zu tun hat, aber die ist in die Deutsche Botschaft gefahren. Also kein Risiko etwas zu versäumen, der Institutsleiter ist ja nach wie vor weg. Jaja, wenn die Katze aus dem Haus ist, tanzen die Mäuse zu Schoko-Donut und Macchiato. Er wird im Oktober zum Studieren nach Deutschland gehen.
Zu Mittag kommen Maria und Allette, wir gehen Mittagessen (recht ausgiebig) und nachdem ich mir die Erlaubnis geholt habe, früher zu gehen und die beiden Bayerinnen ihr Bedürfnis nach Internetzugang gestillt haben, besuchen wir gemeinsam noch mal das National Museum und verabreden uns für den Abend, ins Coffee House zu gehen, wo live Jazz-Musik gespielt werden soll.
Meine Vermieterin lädt mich ein, mich ein wenig zu ihr zu gesellen. Wir essen frisch gebackenes Brot. Eine Kaffeezeremonie folgt: Die grünen Bohnen werden über dem Feuerkessel geröstet, was schnell zu duften beginnt, der Kaffee wird ganz frisch aufbereitet. In die Milch gibt sie ein bestimmtes Kraut. Es riecht angenehm, ich kenne es nicht. Der Kaffee bekommt dadurch eine interessante Würze – irgendwie nach Feige.
Gegen neun Uhr treffen wir uns beim Coffee House. Einige Arbeitskollegen von Maria und Allette gesellen sich zu uns: ein Äthiopier, ein jüdischer Amerikaner (mit deutschen Hintergrund – studiert übrigens in Tel Aviv) und 4 Malteser. Alle Doktoren, Medizinstudenten und Psychologen. Am Anfang ein wenig skeptisch stelle ich schnell fest, dass von „Göttern in Weiß“ nicht die Rede sein konnte, der Abend wurde einfach ein Riesenspaß!

1 Kommentar:

gerlinde hat gesagt…

Leben wie Gott in Frankreich - oder leben wie Eva in Addis.

Man könnte meinen , dein Alltag besteht aus nixtun, leischen und essen. Stimmt der Schein oder beschönigst du dein Leben in Addis?