Mittwoch, 25. Juli 2007

Den Vormittag verbrachte ich angenehm im Büro, zu Mittag holten mich die beiden Mädels zum Essen ab und wir verabredeten uns, uns um vier Uhr wiederzutreffen und zu Piazza zu fahren. Dort waren die beiden ein wenig enttäuscht, weil Piazza auch als "Alstadt" bezeichnet wird, jedoch eigentlich keine Besonderheiten (architektonischer, kultureller,... Art) bot. Im Übrigen teilt auch Maria mein Gefühl, vermutlich auch durch den leichten Wind, der so oft weht, hervorgerufen: "Das schaut aus, als würde da hinten irgendwo das Meer anfangen!". Leider ist es nur Dunst.
Wir überlegten, ins Kino zu gehen und nahmen in einem Kaffee das Abendessen ein.
Zu unserer Enttäuschung erfuhren wir in den 3 Kinos, die wir abklapperten, dass die englischen Filme jeweils am Vormittag gespielt werden. Am Schluss standen wir in der Nähe des Derg-Monumentes vor dem Ambassador-Kino, unser total aufgedrehter Rastafari-Fan und Führer Izi wurde von der Polizei auf die Seite genommen. Keine Ahnung, warum, eventuell weil die seine Begeisterung mitbekommen hatten und das mit den Rastafaris so eine Sache ist... (siehe nachfolgender Info). Er komme aus dem Gebiet - erzählte er uns. Und irgendwann hat ihn die Polizei erwischt und dann schnitten sie ihm die Haare ab. Die Polizisten wollten dann auch, glaub ich, uns noch zur Seite holen, aber das war gerade, als Maria schon losstartete um weiterzugehen, also gingen wir mal los - und nachgelaufen ist uns auch keiner dann.
So kehrten wir in ein Lokal im danebengelegenen Ambassador-Park ein und setzten uns an einen Tisch im Freien, umgeben von Palmen und als es dunkel und ein wenig frisch wird, wird hinter uns in einem offenen Ofen ein Feuer angezündet und schon wirds wieder wärmer.
Dann treten wir den Heimweg an, um diese Zeit fahren Gott sei Dank auch noch Minibusse.

Rastafaris
Ras Tafari, 1930 zu Kaiser Haile Selassie gekrönt, erwarb sich ohne sein Wissen eine große Anhängerschaft auf Jamaica, wo Marcus Garvey eine "Return to Africa"-Bewegung begründet hatte. Diese sah die Krönung als Erfüllung der biblischen Prophezeihung "kings will come out of Africa". Mit ihrer leidenschaftlichen Identifizierung mit dem Monarchen und dem unanhängigen äthiopischen Staat, gründeten sie eine neue Religion, in der dem Kaiser Göttlichkeit zugesprochen wurde und die seinen früheren Namen tragen sollte.
Der Kaiser selbst, ein wenig verwirrt über die Vorgänge, gestand ihnen doch 1963 Land zu.
Für Rastafarians gilt Ganja (Marihuana) als Sakrament, außerdem erwarten sie nach wie vor die Wiederherstellung der Monarchie. Der äthiopisch-eritreischen Krieg sehen sie als Bestrafung für den Mord an ihrem gotterwählten Kaiser.
Bis heute hat keine äthiopische Regierung den Rastafaris (und ihren in Äthiopien geborenen Kindern) die Staatsbürgerschaft gewährt.
(Quelle: Lonely Planet)

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