Freitag, 10. August 2007

Mission: Botschaften telefonisch zu belästigen

Ich hatte mich eigentlich schon darauf eingestellt, heute meine Arbeit für die Uni fertigzuschreiben, doch daraus wurde dann nichts.
Als wir unser Protokoll über die gestrige Tagung beim Institutsleiter vorlegten, hatte dieser bereits einen neuen Arbeitsauftrag für mich parat:
Die Deutsche Botschaft hatte die Adressenliste für die zu verschickenden Einladungen übersandt, die allerdings nicht vollständig war. Aus diesem Grund war es nun an mir, eine von ihm ergänzte Liste an Botschaften durchzurufen, zu fragen ob die Informationen des äthiopischen Diplomatenverzeichnisses noch aktuell sein und nebenbei auch noch gleich herauszubekommen, ob denn der Botschafter im September im Lande sei.
Also suchte ich zuerst einmal – begleitet von zahlreichen Stromausfällen (bzw eigentlich war es wieder ein großer Stromausfall, der zwar durch den neu gelieferten Generator ausgeglichen werden hätte können, allerdings war angeordnet worden, das Technikpersonal am Generator „üben“ zu lassen, was dazu führte, dass alle paar Minuten der Strom wieder weg und der Bildschirm mit einem mal schwarz wurde) – die Namen der Botschafter und die Telefonnummern heraus. Das Telefonieren musste dann ohnehin bis zum Nachmittag warten. Tilman bot sich zwar vorerst an, die Telefonate zu übernehmen, als er jedoch die absolut fremden westafrikanischen Namen las, die ich auf die Liste setzte und lachend meinte: „Na, dann viel Spaß mit der Aussprache!“, verzog er sich diskret nach dem Einholen der Erlaubnis, früher von der Arbeit zu verschwinden, ins Nationalmuseum.
So blieb die Aufgabe doch bei mir... Und jeder der mich kennt weiß, dass ich es 1. HASSE, mit fremden Menschen (noch dazu Ämtern) zu telefonieren und das ganze 2. die Gespräche auch noch in Englisch zu führen sind, mit der schönen Aussicht, „afrikanisches Englisch“ auf der anderen Seite der Leitung zu haben.
Ich setzte mich also und begann, einen netten kleinen Absatz niederzuschreiben (Business English lässt grüßen!). Und tatsächlich funktionierte es dann auch relativ gut. Gerade die ersten Telefonate waren kein Problem. Mexico hatte ich nicht gefunden, Togo erreichte ich nicht. Nun ja, und 2 hatten einen Botschafterwechsel... Und diktierten mir die neuen Namen. Den ersten verstand ich noch so einigermaßen fehlerfrei. Der Zweite dagegen... wurde eine abenteuerliche Eigenkreation. Leider lag der Botschafterwechsel erst so kurz zurück, dass auch eine Internetrecherche vorerst keine Ergebnisse brachte. Somit werde ich da wohl noch mal was machen müssen...

1 Kommentar:

gerlinde hat gesagt…

wunderbares training!
dann können wir ja annehmen, dass dich eine lediglich fremde nummer am handy nicht mehr in angst und schrecken versetzt! gratuliere, besonders, da der mann schleunigst das weite gesucht hat. jetzt muss du nur noch das delegieren lernen und (Til)man(n) einspannen.

Übrigens: das mit dem vegetarier war so gemeint, dass er dann auch kein (Mädchen)fleisch mag "ggggg".

wirst noch zur Powerfrau!